Limone – Juwel am Gardasee

734423_web_R_K_by_Erich Keppler_pixelio.deDer Gardasee ist wegen seiner Schönheit ein wunderbares Reiseziel. Der Ort Limone ist einer der schönsten am See. Aber was viele Touristen nicht wissen, ist, dass er besonders in früheren Jahren weltbekannt für seine Zitronen, die Limonen. Dabei stammt der Name des Städtchen gar nicht davon ab, wie man meinen möchte, sondern von Limes – weil bis 1919 ganz in der Nähe die Grenze zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlief. Limone war der nördliche Außenposten zum Habsburgerreich, aber setzte durch die Zitronen deutlich ein mediterranes Zeichen.

Die Zitrusfrüchte waren einst der Exportschlager von Limone am Gardasee. Die Limoneser brachten ihre Zitronen nach Riva del Garda und von dort an die Fürstenhöfe nördlich der Alpen. Bis nach Wien und St. Petersburg gelangten die Limonen, wo man sie kannte und schätzte.

Noch heute rühmt sich das schöne Städtchen damit, dass hier, am 45. Breitengrad, die nördlichsten Zitrusfrüchte der Welt wachsen. Mönche aus Gargano sollen, so die Legende, bereits Anfang des 17. Jahrhunderts die ersten Stecklinge hierhin gebracht haben. Um die frostempfindlichen Pflanzen zu kultivieren, musste einiges an Hirn und Muskeln angestrengt werden. Noch heute staunt man darüber, wenn man den steilen Anstieg vom Hafen hinauf zur Limonaia des Castel bewältigen will. An die Felsen geschmiegt, wachsen auf sieben Terrassen Zitronen, Süß- und Bitterorangen, Bergamotten, Pampelmusen und Mandarinen.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es einen regen Handel mit den Zitronen. Dann kam leider der Niedergang. In einem harten Winter im Jahre 1928 auf 1929 erfroren viele Bäume. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort leider auch bombardiert und dadurch die Anlagen zerstört. Damals galten Zitronen als wertvolles Tauschmittel, so wissen Einheimische zu berichten. Ein Teil der ehemaligen Plantage ist nun überdacht und dient als Museum.

399252_web_R_K_by_Udo Sodeikat_pixelio.deZitronen, Fisch und Olivenöl waren lange auch die Hauptbestandteile der Nahrung, da früher der Ort sehr isoliert  und nur über das Wasser zu erreichen war. In den 1930 er Jahren ließ Mussolini die Panoramastraße Gardesana Occidentale in die Felsen sprengen. Diese ist jedem Reisenden ein Begriff.

Die Limoneser sind bekannt dafür, dass sie sehr alt werden. Heute ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass ein besonderes Protein Arteriosklerose verhindert, sozusagen die Blutbahnen putzt. So wird berichtet. Trotz der mühseligen Arbeit, die die Eltern und Großeltern noch verrichten mussten, waren sie bis ins hohe Alter fit. Es war damals ein Knochenjob, die schweren Kisten mit Zitronen die steilen, schmalen Gassen zum Hafen hinunter zu schleppen. Damals musste ja noch alles per Boot verfrachtet werden. Heute ist der Ort einfach schön und malerisch. (Und gut zu erreichen.)

Wer mal gern hierhin kommen will: Über die Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Rovereto-Süd, dann weiter auf der SS240 bis Riva del Garda und weiter nach Limone. Der nächste Flughafen ist Mailand, zwei Autostunden entfernt. Die Übernachtungen kosten beispielsweise in einem Drei-Sterne-Hotel um die 50 Euro. Im Internet: www.visitgarda.co.

Fotos: Limone – Erich Keppler / pixelio.de

Limonen – Udo Sodeikat / pixelio.de

 

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