Salzburger Weihnachtszeit

Vor einigen Tagen sah ich eine wunderbare Musiksendung aus der Reihe „Kein schöner Land“ mit Günter Wewel: Weihnachten in Salzburg und im Salzburger Land. Das brachte mich spontan auf die Idee, etwas über einen meiner absoluten Lieblingsorte zu schreiben.

Salzburg hat dieses ganz besonders österreichische Flair, es ist nicht so groß wie Wien. Überschaubar, mit alter Tradition, überall stößt man auf seinen größten Sohn, Wolfgang Amadeus Mozart. Besonders schön ist es im Winter, es hat den schönsten Weihnachtsmarkt, den ich kenne, den Salzburger Christkindlmarkt. In Salzburg zur Weihnachtszeit spielt auch einer meiner besonderen Lieblingsfilme: „Lauras Wunschzettel“.

Durch die Sendung wurde ich auch an die Entstehung des Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erinnert, das in der Kirche von damals vorgetragen wurde. Ich habe meine Erinnerungen noch mal aufgefrischt: Der Text wurde 1816 von dem Hilfspfarrer Joseph Mohr in Mariapfarr im Lungau geschrieben. An Heiligabend 1818 führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Gruber und Joseph Mohr in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf bei Salzburg das erste Mal dieses Lied auf. Viele Legenden ranken sich um die Uraufführung. Man vermutet, dass die alte Orgel nicht bespielbar war, darum haben die Schöpfer das Lied mit Gitarrenbegleitung geschaffen.

Dieses wunderbare Lied trat dann einen beispiellosen Siegeszug um die ganze Welt an. Die St.-Nikolaus-Kirche in Oberndorf ist längst eine Touristen-Attraktion. Es gibt auch einen Film über die Entstehung: Das ewige Lied“. Interessant ist, was ich las: Eine österreichische Schriftstellerin, die im Krieg, 1943, nach USA flüchten  musste, Hertha Pauli, stellte dort fest, dass die Amerikaner es für ein amerikanisches Volkslied hielten! Sie schrieb ein Kinderbuch für die amerikanischen Kinder über den wirklichen Ursprung.

[ad#300]Es gibt in Salzburg und im Salzburger Land viele besondere Advents- und Weihnachtsbräuche: Da ist natürlich zuerst der stimmungsvolle Salzburger Christkindlmarkt, das Salzburger Adventssingen, der Krampuslauf im Gasteiner Tal, das Dürrnberger Klöckelsingen, das Oberndorfer Frauentragen, das Filzmooser Kidnel, die Grossgmainer Weihnachtsschützen, um nur einige zu nennen. Sie im einzelnen zu beschreiben, würde Seiten füllen. Da kann ich auf ein sehr schönes Buch verweisen: „Weihnachtsbräuche in Österreich“ von Reinhard Kriechbaum.

Aber auch in der unmittelbaren Gegend, gleich hinter der Landesgrenze, im Berchtesgadener Land, werden diese und andere Weihnnachtsbräuche gepflegt. Da gibt es ebenfalls die Weihnachtsschützen, in Maria Gern, die sich vom 17. bis zum 24. Dezember täglich um 15 Uhr versammeln, um das Christkind „abzuschießen“ und es so willkommen zu heißen.  Auch die Kramperl, Ganggerl und Buttenmandl gehen um, das sind junge Männer in Fellen und Stroh, mit Tier- oder Teufelsmasken. Das ist ein alter Adventsbrauch, sie gehen durchs Dorf, um die Kinder zu erschrecken.

Es ist besonders schön, dass dieses alles wirklich als alter Brauch aufgefasst wird und als Bewahrung eines kulturellen Erbes angesehen wird. Es gibt auch in den meisten Orten genug Jugendliche, die mithelfen wollen, die alte Tradition zu bewahren.

Wenn Ihr noch Gelegenheit haben solltet, in dieser schönen Zeit in dieser wunderbaren Landschaft zu sein, könnt Ihr erlebnisreiche Tage verbringen. Es sollte auch die Besinnung und vielleicht eine Schneewanderung eingeplant sein.

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