Wenn die Kraniche ziehen …….

Der Titel eines berühmten russischen Films hat mich zu der Überschrift angeregt. Ja es ist so, die Kraniche ziehen – die ersten Zugvögel fliegen aus dem Süden in den Norden. Es liegt auch sicher daran, dass es sich zurzeit mehr nach Frühling als nach Winter anfühlt (Schön ist es!) Schneeglöckchen und Krokusse lassen den Frühling ahnen.

Viele Vögel verbringen  die kalte Jahreszeit im Süden und fliegen beispielsweise von Europa nach Afrika oder von Skandinavien nach Südeuropa. Was eines der größten Phänomene für mich ist! Da ist eine interessante Erklärung der Umweltschutzorganisation NABU zu lesen, dass die Zugvögel nicht nur wegfliegen, weil es so kalt ist, sondern, weil sie dann nicht mehr genug Futter finden – Schnee, Kälte und kürzere Tage machen es ihnen schwer, Insekten, Würmer oder Samen zu finden.

Laut NABU kehren die ersten Zugvögel Ende Februar aus dem Süden zurück. Aber in den vergangenen Tagen waren schon allerorts viele Schwärme von Kranichen zu sehen. Kraniche überwintern in Marokko, Algerien und Äthiopien, häufig auch in Spanien und Südfrankreich. Wenn sie aus ihren Winterquarieren zurück nach Skandinavien, Polen, Estland, Lettland, Litauen oder Weisrussland fliegen, überqueren sie Deutschland.

Forscher haben herausgefunden, dass sie 70 km! in der Stunde fliegen. Ihre Flughöhe beträgt zwischen 50 und 2000 Metern. Laut NABU bleiben auch etwa 8.000 Kranichpaare hier, um zu brüten – eher in Nordostdeutschland. In ganz Europa gibt es mehr als 250 000 Brutpaare.

Es ist immer wieder toll, die fliegenden Kraniche zu beobachten. Sie „trompeten“ laut (ist gut zu hören) und fliegen in Schwärmen, wie eine 1 oder ein V. Sie fliegen versetzt, um Energie zu sparen. Vorne fliegt ein kräftiger, erfahrener Vogel. So müssen sich die Vögel dahinter nicht so anstrengen, weil sie in seinem Windschatten fliegen. Der Leitvogel wechselt  sich regelmäßig mit einem anderen ab. Auch Wildgänse (auch schon mal zu sehen!) und Kormorane fliegen in dieser Formation.

Es ist eines der vielen Naturwunder, dass Zugvögel viele Tausend Kilometer fliegen – über Gebirge wie Meere. Und sie finden ihren Weg ohne Karte oder Navi! Dafür haben sie einen inneren Instinkt, der angeboren ist. Auf ihrer Reise orientieren sich die Vögel bei klarem Himmel am Tag am Sonnenstand und nachts am Sternenhimmel. Bei schlechtem Wetter, auch das ist erforscht, können sie sich auf so was wie einen inneren Kompass verlassen.

Die längste Strecke, wie man weiß, legt übrigens die Küstenseeschwalbe zurück: von der Arktis bis in die Antarktis – hin und zurück sind das rund 40.000 Kilometer – unfassbar!!

Foto: uschi dreiucker / pixelio.de

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