Zugvögel – atemberaubende Rekorde….

746883_web_R_K_B_by_roja48_pixelio.deNun sind bald die Zugvögel wieder da, Wildgänse wurden schon vor einigen Wochen gesichtet. Da kommt eine Aufstellung gerade recht, die uns zeigt, was für atemberaubende Leistungen diese kleinen Kerlchen vollbringen: Einige fliegen von Pol zu Pol, andere machen sich zu Fuß auf den Weg.

Die weiteste Strecke, die ein Zugvogel nachweislich in nur einem Jahr zurückgelegt hat, beläuft sich auf 64 000 km! Ein Biologe der University of California in Santa Cruz konnte diese Entfernung für einen nur 800 Gramm schweren Dunklen Sturmtaucher nachweisen. Einfach fantastisch, wie dieser Vogel seinen Hunger unterwegs stillte: Er konnte bis zu 70 Meter tief ins Wasser tauchen und dort Nahrung suchen.

Man hat auch wissenschaftlich die schnellsten Flieger erforscht: Wanderalbatrosse, das sind große Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu dreieinhalb Metern. Sechs von ihnen wurden in den 80er Jahren beobachtet, wie sie den Indischen Ozean überflogen: 800  km legten sie mit einer permanenten Geschwindigkeit von 56 km/h zurück. Das hat man mit Minisendern und Satelliten-Telemetrie nachgewiesen. Das hat auch zutage gebracht, dass diese Tier in der Lage sind, in nur 200 Tagen 50 000 km weit zu fliegen! Eine Pfuhlschnepfe wurde vom USGS Alaska Science Center mit einem Minisender  ausgestattet. Damit konnte man nachweisen, dass sie 11  700 km in nur 9 Tagen ganz ohne Pausen geflogen ist.

Auch die größte Höhe ist bekannt: 1967 staunte der Pilot eines Kleinflugzeuges sehr, als ihm über den Äußeren Hebriden 30 Singschwäne (wusste gar nicht, dass die fliegen können) begegneten. Schließlich flog er 8230 km hoch. Höher kam bisher nur nachgewiesener Maßen ein Sperbergeier, der 1973 in einer Höhe von 11 277 Metern mit einem Verkehrsflugzeug kollidierte. Allerdings zählen diese Vögel nicht zu den Zugvögeln.

Interessant ist auch zu erfahren, was der längste Flug ist. Von Küstenseeschwalben wissen die Forscher, dass sie regelmäßig von Pol zu Pol fliegen, nämlich von den arktischen Brutgebieten bis zur Antarktis – und zurück. So kommen im Jahr 40 000 km zusammen. Es kommt noch abenteuerlicher: Der Mauersegler kann zwei Jahre in der Luft bleiben. Ornithologen vermuten, dass die Tiere dabei bis 500 000 km zurücklegen, wohlgemerkt ohne zu landen. Sie essen, trinken, schlafen und paaren sich in der Luft. Nur zum Brüten müssen sie auf die Erde zurückkehren. Wie die Tiere das im Detail schaffen, ist noch nicht genau erforscht.

Die schnellsten Vögel sind die Mauersegler, sie können bis zu 200 km/h erreichen, selbst im Schlaf fliegen sie noch mit 23 km/h. Dann gibt es natürlich auch die langsamsten. Das sind die Felsengebirgshühner in Nordamerika: Wenn sie ihr Winterquartier in höher gelegenen Kieferwäldern verlassen, wandern sie einfach 300 Meter tiefer talwärts in die grünen Laubwälder, wo es mehr Nahrung für sie gibt. Auch die kalifornischen Bergwachteln wandern zu Fuß.

Es gibt sogar einen Vogel, der Winterschlaf hält: die Winternachtschwalbe. Sie lebt in der Wüste, so sie sich für den Winter eine kleine Felsspalte oder einen Wüstenstrauch sucht. So verbringt sie den Winter im Schlaf. Interessant, was Wissenschaftler über sie berichten: Der Organismus des Vogels fährt dabei komplett herunter. Die Körpertemperatur sinkt von 41 auf 6 Grad Celsius herab.

Dann gibt es die interessante Geschichte des ältesten registrierten Zugvogels zu lesen: Das Königsalbatrosweibchen Blue-White wurde 1937 in Neuseeland in einer Brutkolonie beringt. Da muss sie mindestens neun Jahre alt gewesen sein. Seitdem kehrte sie jedes Jahr dorthin zurück und zog mindestens 13 Junge groß. 1988 wurde Blue-White noch dabei beobachtet, wie sie ein Ei legte. Seit 1990 hat man sie allerdings nicht mehr gesehen.

Da kann man nur staunen, wie wunderbar und vielfältig die Natur ist!

Foto: roja 48 / pixelio.de

 

 

 

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