Fisherman´s Friend – Eine Erfolgsgeschichte…

Wer hat nicht schon mal die beliebten Pastillen gelutscht, ob unterwegs oder einfach so? Manche mögen einfach den guten Geschmack, andere bekämpfen Mundtrockenheit, Mundgeruch, oder aber Heiserkeit damit. Dabei war es ursprünglich als Mittel gegen die rauen Kehlen von Seeleuten in England erfunden worden.

Im Jahre 1865 entwickelte der englische Apotheker James Lofthouse eine Essenz, die den Hochseefischern seines Heimatortes Fleetwood in Englands Norden als Mitteln gegen ihren oft rauen Hals dienen sollte. Es war eine Mischung aus Eukalyptus, Menthol und Zucker. Nach ihrer Bestimmung nannte der Apotheker sie „Fisherman´s Friend“. Es war eine flüssige Lösung, die in den Fläschchen auf hoher See oft zu Bruch gingen. Da hatte er die Idee, die Tinktur mit einer teigigen Masse zu verdicken. Er rollte diese aus und stanzte Pastillen daraus.

In den folgenden 100 Jahren blieb der Versand auf die einheimische Gegend beschränkt. Der Sohn des Erfinders verkaufte die Pastillen in seiner Apotheke, seine Frau beschriftete die weißen Tütchen mit der Schreibmaschine – Schwarz und Rot, weil die Farbbänder so waren. Es gab nur eine Sorte „Original Extra Strong“.

Der Urenkel des Erfinders bot die Pastillen dann im Frühjahr und Sommer zusätzlich in zwei kleineren Läden am Strand an, wo sie vor allem Touristen kauften. Sie brachten seine Frau 1963 auf die Idee, die Bonbons auch außerhalb der Gegend zu verkaufen. Ab 1967 packte sie ihr Auto voll und suchte nach Läden, die Interesse hatten. Bald gab es Unmengen an Bestellungen – und das Unternehmen Loufthouse wuchs.

Anfang der 1970er Jahre kaufte die Familie ein Gelände am Stadtrand von Fleetwood mit 2000 Quadratmetern, darauf wurden Produktionshallen gebaut. Bald brauchte man weitere Hallen und einen Bürotrakt.

Auf Anfrage wurde Fisherman´s Friend zu Testzwecken nach Norwegen exportiert. Bald wurden es aufgrund der riesigen Nachfrage, Containerladungen. Dann kam Finnland, Schweden und 1977 Deutschland dazu.

Über 100 Jahre gab es nur eine einzige Geschmacksrichtung. Bald kam eine neue hinzu: „Anis“. Inzwischen gibt es 15 Sorten, darunter viele fruchtige Geschmacksrichtungen, besonders beliebt in Asien. in Nordeuropa ist „Salmiak“ begehrt.

Bis heute ist das Unternehmen ein reines Familienunternehmen. Die unzähligen Übernahmeangebote wurden bisher alle abgelehnt. Ganz ähnlich ist die Situation übrigens bei der deutschen Firma „Vivil“. Die 1903 von August Müller gegründete Firma ist auch noch immer ein reines Familienunternehmen. Aufgrund der Häufigkeit des Allerweltsnamen Müller führt die Familie den Doppelnamen „Müller-Vivil“.

Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

 

 

 

 

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