Myrte – die Pflanze der Liebenden

Es sind nur einige Jahrzehnte her, da gehörte ein Myrtenbusch zu jedem Haus. Denn ein Sträßchen zierte die Anzugjacke des Bräutigams, und die Braut trug ein Myrtenkränzchen. Das ist auch heute noch oft so, natürlich stammen die Sträußchen aber nicht mehr aus dem eigenen Haushalt. Früher haben sogar die Bäuerinnen nach der Hochzeit die Sträußchen  bewurzelt, um wieder neue Myrten zu ziehen.

Dieser Brauch stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Wurzeln dieser Tradition finden sich aber schon in der griechischen Mythologie, wo die Myrte zur Schutzpflanze der Liebenden erklärt wurde. Der Überlieferung nach schmückten sich schon altägyptische Frauen und göttliche Schönheiten wie Venus oder Aphrodite mit blühenden Myrtenzweigen, so weiß eine Historikerin zu berichten.

Für die Allgemeinheit ist die Myrte etwas in Vergessenheit geraten, aber ganz aus der Mode gekommen sind die Pflanzen auch nicht. So berichtet ein Gartenarchitekt, dass Myrten eigentlich die mediterranen Klassiker an sich sind, die aus den Wintergärten nicht wegzudenken sind. Auch für viele Schlösser, die heute oft nach historischem Vorbild ihre Parks bepflanzen, gehören die Myrten wie Granatäpfel, Feigen und Zitrus zum fürstlichen Gartenschmuck wie vor 200 Jahren.

Die Myrte stammt aus dem Mittelmeerraum und ist dort vor allem in der Macchie verbreitet. Sie werden dort bis zu drei Metern hoch. Die immergrünen Blättchen sind glänzend dunkelgrün und eiförmig zugespitzt. Wenn man sie zwischen den Fingern verreibt, duften sie herb-würzig. Nach der Blüte entstehen erbsengroße purpurschwarze Beeren. Diese sind essbar, schmecken süßlich mit einem bitteren Nachgeschmack. Im Mittelmeerraum wurden sie früher als Pfefferersatz verwendet.

Myrten sind nicht leicht zu pflegen, zum Gießen sollte man weiches Regenwasser verwenden, sie mögen keinen Kalk. Oder man verdünnt Leitungswasser mit etwas Essig. Vor allem auch sollte man gute Erde verwenden und alle zwei bis drei Jahre umpflanzen. Von April bis Oktober kann die Myrte draußen stehen, dann müssen die Töpfe an einen geschützten Standort. Sie vertragen keinen Frost.

Viele Hobbygärtner haben inzwischen ihre Liebe zur Myrte dahingehend entdeckt, dass man leicht aus den Büschen, wenn man sie im Garten hat, Figuren schneiden kann. (So wie früher in den Schlossgärten!) Da gibt es bestimmte Sorten, die sich besonders gut für Formschnitt eignen. Da kann man sich leicht im Fachhandel schlau machen.

Foto: gnubier / pixelio.de

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