Die Geschichte des Taschenbuches

Die Geschichte des Taschenbuches ist auch die Geschichte des Rowohlt-Verlags und seiner Vorgänger.

Zwar ist die bereits 1867 gegründete Universal-Bibliothek (UB) von Reclam die älteste deutschsprachige (Taschenbuch-Reihe), doch die ersten modernen Taschenbücher in der BRD erschienen am 17. Juni 1950: Rowohlts-Rotationsromane, kurz:rororo. Die vier Bände „Kleiner Mann – was nun?“, „Am Abgrund des Lebens“, „Das Dschungelbuch“ und „Schloss Gripsholm“ hatten je 50 000 Stück Auflage zum Preis von 1,50 Mark.

Das war aber schon der dritte Anlauf zu einer Verlagsgründung – Bereits im Sommer 1908 gründete Ernst Rowohlt in Leipzig einen Verlag. Er lernte den Verleger Kurt Wolff kennen und arbeitete mit ihm zusammen als stiller Teilhaber. Durch Streitigkeiten übernahm Wolff das Unternehmen gegen Zahlung einer Abfindung. Die Firma Ernst Rowohlt wurde nun im Jahre 1913 aufgelöst.

Am 7. Januar 1919 wurde die Ernst Rowohlt KG in Berlin gegründet. Der Verlag bestand trotz Inflation bis 1943. Ernst Rowohlt hatte schon 1938 Berufsverbot erhalten, weil er jüdische Schriftstellern Tarnung bot.

Im März 1946 erhielt Ernst Rowohlt von der britischen Militärregierung die Erlaubnis für seine dritte Verlagsgründung. Sein Sohn kam, weil es kaum Papier gab, auf die Idee, Bücher auf Zeitungspapier zu drucken. Aus diesen großformatigen Rotations-Romanen entstanden 1950 die rororo-Taschenbücher in klein. Diese sind inzwischen zum Synonym für Taschenbücher geworden. Die ersten Bände mit Leinenrücken sind heute bei Sammlern heiß begehrt.

1983 wurden die Familienanteile von Rowohlt an die Holzbrinck-Gruppe verkauft.

Foto: Almut Nietzsche / pixelio.de

Hinterlasse bitte einen Kommentar, oder eine Trackback von Deinem Blog.

Hinterlasse einen Kommentar

Copyright © 2013 Allerlei Frauerlei – Gesundheit, Garten und Genuss