Wer kennt sie nicht, die ausgedehnte mittelalterliche Festungsanlage hoch über den weltberühmten Weißen Cliffs von Dover? Alle Englandreisenden, die die Route über Dover wählen, haben sie schon gesehen.
Die Festung widerstand Jahrhunderte hindurch allen Eroberungen. Nur 70 Jahre ist es her, dass diese mit damals modernsten Waffen hochgerüstete Festung einem unerwarteten Angriff vom Festland über den Ärmelkanal trotzte. Hitlers Truppen standen in der Normandie und schienen zur Offensive bereit, die Pläne. aber scheiterten.
In den bombensicheren Kasematten von Dover Castle organisierte Vizeadmiral Bertram Ramsay im Sommer 1940 die „Operation Dynamo“. Der unterirdische Befehlsstand und die ehemaligen Truppenunterkünfte können besichtigt werden, ebenso das in einem Stollen unter der Burg eingerichtete Lazarett.
Sehenswert ist auch der 25 Meter hohe Bergfried, wo im zweiten und dritten Stock die ehemaligen Staatsgemächer liegen. Hier wohnten Könige während ihrer Besuche. Sie hatten einen kompletten Hausstand einschließlich der Wandverkleidungen in ihrem Reisegepäck.
Die originale Einrichtung gibt es nicht mehr, aber die jetzige ist historisch nachempfunden. Es gibt sogar einen Schauspieler in der Rolle des Burgvogtes, der wortreich die Besucher begüßt.
Denn Dover Castle ist nicht nur für Englandreisende interessant zu sehen, es ist auch sowieso ein Touristenmagnet geworden. Scharenweise kommen die Touristen auf die Burg, meist Bustouren. Sie brauchen auch nicht mehr den beschwerlichen Anstieg zu Fuß zu bewältigen. Busse erleichtern ihnen da, indem sie hinaufgefahren werden.
Vor Jahren war ich dort, habe aber keine Zeit gehabt, mich intensiv mit dieser schönen historische Burg zu befassen. Das muss ich unbedingt mal nachholen.
Foto: Oskar Haase / pixelio.de