Über 90-jährige Tradition – Hansaplast

Die Annahme, dass frische Luft die Heilung einer Wunde begünstigt, ist aus Sicht der Fa. Beiersdorf nichts weiter als ein Mythos. Sie hat nun einmal eine über 130-jährige Erfahrung bei Pflastern.

Am 28.März 1882 erhielt der Apotheker Paul Carl Beiersdorf das ReichspatentNr. 20057 für ein Verfahren zur „Herstellung von gestrichenen Pflastern“. Zusammen mit Professor Unna hatte er mit Mullbinden Versuche gemacht, die in heiße Salben getränkt wurden. Eine klebrige Masse aus den getrockneten Milchsäften des Kautschukbaums wurde benutzt, damit die Pflaster auf der Haut hafteten und dort ihre Wirkstoffe freisetzen konnten.

Die in Alt0na bei Hamburg gegründete Fabrik produzierte bald 50 verschiedene Pflaster mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Das erste weltweit erfolgreiche Produkt wurde allerdings erst 1901 herausgebracht. Die Käufer, die die Firma 1890 erworben hatten, brachten ein Viskoseband auf den Markt, das mit Kautschuk-Masse bestrichen war. Es erhielt die Bezeichnung Leukoplast.

Eine kleine Revolution auf dem Gebiet der Wundversorgung gab es dann 1922 mit Hansaplast. Es war das erste selbstklebende Pflaster mit integrierter Mullauflage und konnte über offene Wunden geklebt werden. Bisher musste man bei allen Verletzungen den Arzt aufsuchen.

Mit dem ABC-Wärmepflaster kam 1928 ein Produkt heraus, dass 2002 in die Hansaplast-Familie aufgenommen wurde. „ABC“ stammt vom Erfinder, Professor Raubenheimer. Er verarbeitete hier die drei pflanzlichen Wirkstoffe Arnika, Belladonna und Caosaicin. Das erst antibakterielle Pflaster wurde 1930 unter dem Namen Hansaplast-Silber eingeführt. Es wurde aber 1932 wieder vom Markt genommen.

Nach dem Krieg gab es weitere Neuerungen – 1953 produzierte die Firma erstmals wasserfeste Pflaster und Fingerverbände, 1960 kamen die Strips dazu. 1968 folgte das Hansaplast Kinderpflaster und zehn Jahre später die apothekenexklusive Marke Hansamed für besonders empfindliche Haut.

Die Entstehung des Markennamens Hansaplast ist nirgendwo dokumentiert. Es kann sein, dass „plast“ vom lat. „emplastrum“ für Pflaster kommt. Und „Hansa“ soll die Verbundenheit mit der Hansestadt Hamburg ausdrücken.

 

Foto: Tim Reckmann – pixelio.de

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