Kategorie ‘Allerlei’

Wir vermissen euch!…….

Da habe ich etwas Interessantes gelesen, dass mich ein bisschen mit Wehmut erfüllt hat. Aber das geht sicher nur den Älteren (wie mir) so. Manche der jüngeren Generation haben das gar nicht erlebt.

Einige Dinge, die aus unserem Alltag verschwunden sind, wurden geschildert. Das gebe ich denen, die es noch kennen, gerne weiter. Da ist einmal die unvergessliche gelbe Telefonzelle: Von der heißt es Abschied nehmen, schon im Oktober hat die Telekom die Münzzahlung an den Telefonapparaten eingestellt, bis Ende Januar wird auch die Telefonkarte abgeschafft – die Telefonzelle verschwindet nach 142 Jahren. Es ist das Ende einer Ära, die Suche nach einer Zelle ist Vergangenheit. Kein Wunder, heute telefoniert jeder mit dem Smartphone, sogar ich genieße das. (Lustig fand ich die Mittelung „Fasse Dich kurz“ in manchen Zellen. Es war auch manchmal nervig, wenn einer lange sprach und sich schon eine Schlange von Leuten bildete, die auch telefonieren wollten.)

Erreichbar für jeden – SMS per Handy. Heute geht das alles per Smartphone, da gibt es alle Messenger-Kanäle.

Die Landkarte: Wenn ich daran denke, werde ich zwar wehmütig, aber es war rückblickend doch eine Plage. Riesig und unpraktisch. Einmal aufgeklappt, lassen sie sich niemals wieder richtig zusammen falten. Trotzdem war es schön, dass man wenigstens einen groben Überblick hatte, wo es hingehen soll. Heutzutage hat man das Navi oder wirft Google Maps an und folgt dem blauen Pfeil. Aber wer schaut dann noch auf die Umgebung. Manchen Menschen würde ein bisschen mehr Orientierung wahrscheinlich guttun.

Der Allrounder – das Senfglas. Alle haben Senfgläser als Trinkgläser weiter verwandt. Das war praktisch und schön. Ende letzten Jahres war damit Schluss. Angeblich sei den Kunden das Öffnen des Blechdeckels zu umständlich, so wurde erklärt. Jetzt haben die Senfgläser einen schnöden Schraubverschluss.

Warten auf Schulkakao – Das gab es schon, als ich die Grundschule in den 50ern besuchte. Kleine Glasflaschen, die jeden Morgen in einer Kiste im Klassenraum standen und darauf warteten, von einer Horde Kinder leergetrunken zu werden. Erst war es Milch, später gab es Kakao mit verschiedenen Geschmacksvariationen. In späteren Jahren, da erinnere ich mich nicht daran, gab es Flaschen, wo man einen Strohhalm durch den dünnen Plastikdeckel steckte zum Trinken. Die Landesregierung befand, das sei zu süß und so gehören Kakao u.a. in den Grundschulen nicht mehr dazu.

 

Noch ein Geburtstag: Die Golden-Gate-Bridge wird 90 Jahre alt

Majestätisch bis heute: Die Golden-Gate-Bridge, das Wahrzeichen von San Francisco. Sie ist eine der meist fotografierten Brücken der Welt. Am 5. Januar 1933 begannen sehr umstritten die Bauarbeiten. Zur feierlichen Eröffnung am 27. Mai 1937 kamen 200 000 Menschen. Der Bau war schneller fertig als gedacht und lag knapp unter dem veranschlagten Budget; Das ist einfach unglaublich, wie die Verantwortlichen sagen. Die Baukosten betrugen damals 35 Millionen Dollar, das wäre heute etwa eine Milliarde Dollar.

Es war ein technisches Wunderwerk: Zwei riesige Pfeiler wurden am Süd- und Nordende verankert, die Türme ragen 227 Meter über dem Wasser auf. Zwei mächtige Hauptkabel  – knapp einen Meter dick und aus 129 000 km Draht gesponnen – halten die Fahrbahn und zwei Geh- und Radwege in der Schwebe, so stand zu lesen. Sie ist unverkennbar mit ihrem Anstrich in dem berühmten rötlichen Ton. Mehr als 100 000 Autos und Tausende Radfahrer passieren täglich die Brücke.

Es ist nur so, dass bei starkem Wind die Konstruktion mehrere Meter seitlich und ab und auf schwingen kann. Aber sie musste erst dreimal in der langen Zeit wegen Stürmen geschlossen werden. Die Golden-Gate-Bridge war mit einer Spannweite von 1280 Metern Jahrzehnte lang die längste Hängebrücke der Welt. Erst 1964 kam eine längere Brücke – die Nazarano-Narrows-Bridge in New York. Der heutige Rekordhalter ist die im März 2022 erbaute türkischeCanakkale-1915-Brücke mit 2023 Metern Spannweite.

Leider kommt es immer wieder zu Todesopfern, 2000 Menschen sind von 70 Metern aus in den Tod gesprungen. Es gibt sogar eine „Rail-Bridge-Stiftung“, so war zu erfahren, die sich seit langem für Schutzvorrichtungen einsetzt. Nach Jahrzehnte langem Hin und Her ist nun eine Auffangvorrichtung im Bau.

 

Geburtstag: Die deutsche Sesamstraße wird 50 Jahre alt!

Wer innert sich nicht aus der eigenen Kindheit oder die der Kinder an: „Der, die, das, Wer? Wie? Wo?“ Am 8. Januar flimmerte die deutsche Version der „Sesamstraße “ zum ersten Mal auf den Fernsehbildschirmen. Vorher gab es schon die Originalfassung „Sesame Street“ aus Amerika. Ich erinnere mich, das schon mit meinem Sohn, Jahrgang 1969, zusammen geschaut zu haben.

Ganze Generationen haben seither mit Ernie,Bert, Elmo, Samson und ihren vielen Freunden gelacht, aber auch natürlich gelernt. Da gab es viele Fragen, worauf die Sesamstraße Antworten geliefert hat  – in bisher unfassbaren 2900 Folgen!

Vieles hat sich in den letzten 50 Jahren geändert: Die Technik hat sich weiter entwickelt, der Stamm der Puppen und der menschlichen Mitspieler hat sich hin und wieder geändert. Die Puppenspieler der Figuren Ernie und Bert sind schon seit 20 bzw. 16 Jahren dabei. Und nach wie vor ist es für Schauspieler eine Ehre, dort mal mitmachen zu dürfen. Da waren die unvergessene Lilo Pulver, Horst Janson und viele anderen gern dabei. Aktuell ist die Schauspielerin Julia Stinshoff mit von der Partie. Ich sah sie kürzlich im Fernsehinterview, natürlich waren Ernie und Bert auch dabei.

Dass die Freundschaft zwischen Ernie und Bert so gut funktioniere, obwohl sie unterschiedlich sind, habe eine Vorbildfunktion für die jungen Zuschauer, so erklären es uns die Puppenspieler. Beide dürfen Ecken und Kanten haben und sollen zeigen, das man trotzdem zusammenhalten kann. Nicht nur die Mitspieler, sondern auch das treue Publikum wünschen sich, dass die Sesamstraße noch lange, lange Bestand hat und weiterhin alle so erfreut, zum Lachen bringt und so viel auch Interessantes und Lehrhaftes vermittelt.

Übrigens hat sich die Sesamstraße mit ihren Puppen der Amerikaner Jim Henderson ausgedacht, der später auch die Muppet-Show erfunden hat.

 

 

Städteranking in Deutschland……

Interessant ist, wo die Deutschen gern leben. Berlin als Hauptstadt ist o.k., aber dort leben wollen nicht alle. Das gab eine Umfrage auch des Meinungsforschungsinstituts YouGow bekannt. Das Weltstadtflair ist vielen Deutschen unwichtig. Eltern mit Kindern und Renter wollen sowieso lieber in einer Kleinstadt oder in einem Dorf wohnen.

Unter den 4 deutschen Millionenstädten ist Hamburg ( wie das Foto zeigt) am beliebtesten, das finden 25 %. Danach folgen München, 19 %, Berlin, 12 % und Köln, 11 %. Der Rest  wollte sich für keine der Städte entscheiden. Anders als beispielsweise in Deutschland ist das Gefälle in Frankreich und Österreich zwischen Metropole und Provinz geringer. Kleinstädte und Dörfer im Umland von Großstädten sind beliebt, anderswo aber leiden Regionen unter Landflucht, vor allem in Ostdeutschland. Im Osten ist Berlin beliebter als im Westen.

Von Deutschlands Nachbarn ist Österreich heute das sympathischste Land  für die Bundesbürger, sagen 22 %. Dann folgen die Niederlande, Dänemark, Frankreich und die Schweiz. Bei der Frage, wo sollte in Deutschland ein Kind am besten aufwachsen, sagen 57 % für Kleinstadt oder Dorf. Nur 10 % bevorzugen die Großstadt. Auch für den Lebensabend bevorzugt die Mehrheit eigentlich Kleinstadt oder Dorf, nämlich 58 %. Die Großstadt ist nur 10 % lieber.

 

Heimat – mehr als ein Gefühl…..

Ein sehr interessanter Artikel war zu lesen, der auf einer der vielen Umfragen basierte. Da wird Herbert Grönemeyer zitiert, der vor über 20 Jahren sang „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“.

Die aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts You-Gov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass 32 % der deutschen Erwachsenen das auch so sehen. Heimat ist da, wo man aufgewachsen ist. 29 % sagen, wo ich derzeit lebe. 27 % finden wichtig, da wo für mich wichtige Menschen leben. Der Rest fand keine der Aussagen passend.

Je älter die Befragten, desto mehr wird der Ort, wo man gerade lebt, als Heimat gezählt. Was mich erstaunt, ich dachte mehr, wo man aufgewachsen ist. Das sagen erstaunlicherweise die Jüngeren, die 18-24-Jährigen sagen das zu 35 %. Auch im Osten sagen das 38 %, im Westen 30 %.

Heimat kann aber wohl für Millionen Menschen auch Familie, Freundschaft, Geborgenheit bedeuten, Omas Kuchen oder der Duft frisch gemähter Wiesen. Es ist der Ort, wo man sich wohlfühlt, wo einem das Herz klopft, wenn man nach längerer Abwesenheit zurückkehrt. Aber die Aussage, die auch der Duden so sieht, also der Ort oder die Gegend, wo man aufgewachsen ist, werde „oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbindung zu einer bestimmten Gegend“ benutzt. Vor allem in den Großstädten war der Begriff lange Zeit verpönt.

 

 

Ein frohes und gesundes Neues Jahr!

Ein frohes Neues Jahr allerseits. Die Raketen sind gezündet, jetzt müssen nur noch fast überall die Reste weggeräumt werden. Geböllert wurde wieder. Der Silvesterkater wird gepflegt.

Ich bekam ein wunderschönes Töpfchen Glücksklee geschenkt. Das brachte mich auf die Idee,  nach dieser Sitte zu stöbern. Die vierblättrigen Kleeblätter wachsen ja nicht so ohne weiteres. Wir haben als Kinder immer gesucht und gesucht, wenn wir auf einer Kleewiese waren, um eins zu finden. Sie würden meist noch am Weißklee gefunden, habe ich gelesen. Der Vierblättrige Sauerklee ist in Mexiko zu finden. Heute werden speziell für Neujahr vierblättrige Kleepflanzen gezüchtet, die ihren Ursprung eben in  Mexiko haben.

Dabei haben schon die alten Druiden die vierblättrigen Kleeblätter als Schutzsymbole gekannt. Vor rund 2200 Jahren sahen die Kelten, so ist überliefert, im vierblättrigen Kleeblatt die Himmelsrichtungen und gleichzeitig auch die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde miteinander verbunden.

Eine christliche Legende gibt es über Eva, die bei der Vertreibung aus dem Paradies als Andenken an das glückliche Leben im Paradies ein vierblättriges Kleeblatt mitgenommen haben soll. So sagt man, jeder Finder eines solchen habe ein kleines Stückchen Paradies in der Hand.

Da die Pflanze als Glücksbringer sehr begehrt ist, lohnt sich hier der Anbau. Es gibt Gärtnereien, die sich darauf spezialisiert haben. Das ist nicht so einfach, wie ich gelernt habe, die Pflanzen müssen sozusagen auf den Punkt genau verkaufsfertig sein. Denn naturgemäß ist die Hauptverkaufszeit nur auf einige Tage begrenzt. Die deutschen Gärtnereien beziehen die Zwiebeln für den Glücksklee aus Holland. Ab Mitte Oktober ist Pflanzzeit in die Töpfe. Im Gewächshaus bei 16 Grad kommen nach zwei Wochen die ersten Blätter raus. Dann nach einigen Wochen haben alle Pflanzen Blätter gebildet.

Da werden sie dann als Neujahrspräsent mit Glücksschweinanhängern, Schornsteinfegern oder Hufeisen angeboten, um den Empfängern Glück im Neuen Jahr zu bringen.

 

Ein Muss zu Silvester „Dinner for One“…….

Wenn Freddie Frinton als Butler James durch das kultige Bühnenstück stolpert, dann lacht beinahe die ganze Welt – und das seit 60 Jahren. Wer hätte das gedacht?

1961 wurde der 20-minütige Sketch vom NDR produziert. Die Handlung ist ja Kult, und Freddies Ausspruch:“The same producedure als last year?“ ist zum geflügelten Wort geworden. Aufgrund der jährlichen Wiederholungen hat es dieses Stückchen Tradition schon ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. Allerdings lachen nicht alle darüber, beispielsweise wurde, obwohl es sich um ein englisches Stück handelt, es noch nie in Großbritannien im TV gezeigt. In Schweden war es sogar bis 1969 verboten, weil es dort offenbar zu übermäßigem Alkoholkonsum ermunterte. Dafür schafft es der Sketch bei uns sogar auf eine Sonderbriefmarke.

Doch der Anfang war schwer. Am 8.7.1963 wurde „Dinner for One“ in Hamburg erstmals fürs TV aufgezeichnet. Zwischen 1963 und 1972 zeigte es das Fernsehen ganze 4 Male.  Erst dann begann , wohl wegen des großen Erfolges, die Tradition, das Stück an Silvester auszustrahlen.

Freddie Frinton, der während des kurzen Stück unglaubliche 18! Drinks zu sich nehmen musste, lehnte übrigens während seines ganzen Lebens Alkohol ab. In den Gläsern war natürlich nur Saft, Gottlob. Weil er der deutschen Sprache nichts abgewinnen konnte, bestand Frinton darauf, nur auf der Bühne standesgemäß English zu sprechen. Aber wie wir alle wissen, dem Publikum ist es egal, man versteht die Handlung auch ohne große Sprachkenntnisse. Schließlich kann man jedes Jahr wieder die Vokabeln auffrischen . Denn wie heißt es so treffend; „The same procedure as every year.“

In diesem Sinne einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

 

Copyright © 2013 Allerlei Frauerlei – Gesundheit, Garten und Genuss